Neuer Glogauer Anzeiger, Nummer 5, Mai 2006

Die Gramschützer Mühlen

Auszug aus "Heimatbuchblätter"

von Oskar Hoffmann +

1. Fortsetzung aus NGA 04/06

Das Motorenhaus stand am Bergabhang, die Zuleitung führte unterirdisch zur Mühle. Neben der Mühle hatten wir noch den Acker zu versorgen. Im März 1936 starb unsere Mutter und im September desselben Jahres auch Vater. Von da an haben mein Bruder Richard und ich den Betrieb weitergeführt. Das ist alles, was ich von der Mühle berichten kann."

Karl Neumann, seine rundliche, freundliche Frau, den immer fleißig backenden Sohn, (hm, Otto) ein Unikum, und die "Neumann Bertl", eine resolute, patente Person, talentierte und von allen Vereinsbühnen begehrte Theaterspielerin, kennen die älteren Gramschützer noch. Herr Rückert, ein freundlicher Geschäftsmann, war nicht lange im Dorf. Ein Verwandter von ihm gleichen Namens war Lehrer in Trebitsch. Dort traf ich ihn einmal wieder. Ja, und die Familie Hahn kann als allgemein bekannt angesehen werden. Der Meister, ein stiller Mann, war mehr Müller als Bäcker und fuhr auf seinem Korbwagen mit Brot über Land. Sein Sohn, Müllermeister Richard Hahn, betreute Bäckerei und Mühle und setzte den ambulanten Brotverkauf fort. Er hatte zusätzlich Acker und Vieh zu versorgen. Das war kein leichtes Leben. Richard starb am 21. August 1959 in Sonnefeld (Oberfranken).

Den Windmüllern aller Welt geht es wie den Seglern: Sie brauchen Wind und sind ganz von ihm abhängig. Gotthold Ephraim Lessing hat die Grabinschrift für einen Gehenkten so formuliert: "Hier ruht er, wenn der Wind nicht weht." Man könnte versucht sein, analog zu sagen (von den Windmüllern nämlich): "Sie ruhen eben, wenn der Wind nicht geht." Auch Wilhelm Busch fand das.

Ä r g e r I i c h

Aus der Mühle schaut der Müller,
der so gerne mahlen will.
Stiller wird der Wind und stiller,
und die Mühle stehet still,

"So geht` s immer, wie ich find',
rief der Müller voller Zorn.
"Hat man Korn, so fehlt' s am Wind,
hat man Wind, so fehlt das Korn."

Das ist das alte Lied, das alle von der "weißen Kunst" singen, die auf den Wind angewiesen sind. Deshalb wohl sind Windmüller auch meist Landwirte. Anstelle von "Müllers Esel", der Korn und Mehl schleppte, waren Pferd und Wagen getreten, die oft einen großen Kundenkreis ermöglichten. Mehl von der Windmühle war besonders geschätzt. Nur das weiße Mehl, damals noch ohne chemische Nachbehandlung, ungebleicht. Nein, wo sich eine Windmühle lustig drehte oder wie hilfesuchend ihre vier kräftigen Arme in die Luft streckte, zu Pfingsten gar mit einer grünen Birke geschmückt gen Himmel zeigte, hatte sie unsere Sympathie. Wob doch trotz allen technischen Fortschritts in ihrem Inneren ein Stück Romantik um ihr äußeres liebes Bild.

Horchten wir nicht immer wieder
auf der alten Mühle Lieder,
wenn der Wind die Flügel drehte?
Sangen sie nicht von der Erde,
von Sonne und Gewitter,
von der Frucht, dem Fleiß der Schnitter
in den heißen Sommertagen?
Von den hochbepackten Wagen
mit der Garben reichem Segen,
von des Kornes goldnem Regen?

Und beim Schwung der Mühlenflügel
stetig gleich in gleichem Kreise,
wandelt sich Korn zur Speise,
ward zu weißem Mehl vermahlen
in der Mühle Werkgetriebe:
Dass aus Mehl das Brot uns werde,
Gottgeschenk, Geschenk der Erde,
damit keiner hungrig bliebe. -

Um uns war der Äcker Breite,
über uns des Himmels Weite.
Blumen blühten, Grillen sangen,
Sommer war's mit Glanz und Prangen!

Liebe alte Heimatmühle,
magst du längst schon nicht mehr stehen,
in des Sommerwindes Wehen
klingen für uns deine Lieder
immer wieder, immer wieder. –
Nie kann Heimat ganz vergehen!

Zoe Droysen

Und nun zur dritten, die auch den Alten nur noch schwach in Erinnerung sein dürfte. Wer kennt schon noch die Hänel-Mühle? Sie stand auf einer unerheblichen (i) Bodenerhebung des Feldes hinter dem Hofgrundstück Nr. 48 des Gutsbesitzers Gustav Linke. Er war auch der Besitzer. Müllermeister Hermann Hänel hatte sie gepachtet. Sie war - eine Seltenheit - eine reine Weizenmühle. "Der alte Urban aus Rettkau war bei ihm Müller", wusste Otto Wittwer, ein Verwandter des Pächters, des Hänel Onkels. "Die Linke-Mühle oder Hänel-Mühle muss in der Zeit von 1907 bis 1909, als ich in Sprottau Soldat war, abgebrochen worden sein. In dem Eckhause, wo früher Barbier Geisler sein Geschäft hatte, unterhielt er ein Mehllager, denn auf der Mühle war es zu eng dafür." Ich war als kleiner Kerl dabei, als mein Vater mit dem Gesellen zwei Mühlsteine abholte, die er gekauft hatte. Die Windmühlen waren für besonders gute Steine bekannt. Sie wurden mit Hilfe zweier Knechte auf die durch Bohlen verstärkte Bodenplatte des Kastenwagens mehr geschoben als gehoben und vorsichtig abgefahren. Auf dem "Mühlberg" blieben große Stapel ausgebauten Holzes zurück. Nach erfolgter Einebnung war jede Spur der Hänel-Mühle bald verschwunden. Lassen wir Otto Wittwer noch einmal zu Worte kommen: "Als er mich zum letzten Male besuchte, sagte er: ` Ich kriege jetzt dicke Beine; es werden wohl meine Reisestiefeln sein.' Er hat recht behalten. Er war ein feiner Onkel mit Kaiser-Wilhelm-Bart und ausrasiertem Kinn." Ja, so kannten wir ihn, wenn wir ihn auf dem niedrigen Hausboden am Mehlkasten hantieren sahen. Das Bündel leerer Säcke, das er uns fertiggemacht hatte, stieß er die steile Treppe hinunter, damit wir nicht damit hinunterfielen. In der letzten Lebenszeit kam er von Zeit zu Zeit mit kurzen, flinken Schrittchen ins Geschäft seines Sohnes Otto herum, um im Hof Kaffee zu brennen.

Darin war er Spezialist, und der Geruch frisch gebrannten Kaffees verband sich für viele mit der Person des "feinen Hänel-Onkels."

Das waren also die drei Windmühlen. Nun halten wir Ausschau nach den Wassermühlen. Waren es auch drei - oder wirklich vier? Warten wir ab!

"Es war doch Ihr Vater, der sich besonders für die Wassermühlen interessierte wie kein anderer. Solch eine Kleinmühle konnte sich früher nur halten, wenn die Quellen regelmäßig geräumt wurden. Darin war ich mit Ihrem Vater stets einig.

Auf der weiten Reise bis Gramschütz verdunstete viel Wasser, und in den Ufern versickerte auch viel. Früher waren wir sieben Müller zum Räumen, zuletzt nur noch zwei. Die Quilitzer hatten kein Interesse mehr daran. Noch als Ihr Vater schon leidend war - heute bin ich so weit! - wollte er noch einmal zu den Quellen. In Schnürschuhen wollte er in das eisige Wasser. Da bin ich aber bei Ihrer Mutter gewesen und habe gesagt, wie sinnlos das ist, wenn die Anlieger so wenig Verständnis für den Müller haben. Hätten wir Alfred Schulz als Gemeindevorsteher behalten, wäre es auch noch zu einer Regulierung des Mühlgrabens gekommen. Schon in den neunziger Jahren waren noch dazu die ersten Dampfmühlen gebaut worden. Das war dann der Untergang vieler Kleinmühlen, die nur auf Wind oder Wasser angewiesen waren. Ein Rest konnte sich nur behaupten, wenn sie Landwirtschaft oder Getreidehandel, am besten aber Bäckerei nebenbei betrieben." Warum ich diesen Gedanken so breiten Raum gebe? Nun: Was dem Windmüller der Wind bedeutete, das war für den Wassermüller halt das Wasser: Existenzgrundlage! Es sang sich leicht in dem Liede "des Müllers Lust" vom Wasser: Das hat nicht Ruh' bei Tag und Nacht, ist stets auf Wanderschaft bedacht.

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Holzmühle von Müllermeister Nerlich

Gehen wir nun zuerst zu der außerhalb des Dorfes gelegenen Obermühle. Früher hieß sie Herzog-Mühle. Auch darüber wusste Otto Wittwer genau Bescheid. "Schon Karl Herzog, den ich noch kannte, stammte aus der Mühle. Später kam sie in Besitz der Familie Seiffert. Der alte Hermann Seiffert verheiratete seine Tochter Selma mit dem Besitzer der Fiedler-Mühle in Glogau, kaufte seinem Sohn Paul ein Gasthaus in Gusitz, und als Hermann Seiffert jun. von den roten Husaren nach Hause kam, übergab er ihm die Mühle mit Bäckerei. Damals gehörten sieben Domänen zur ständigen Kundschaft. Aber nun kam die große Pleite. 1897 war ein sehr nasses Jahr. Das ganze Brotgetreide war ausgewachsen. Seiffert verlor fast seine gesamte Kundschaft und machte bankrott. Er übernahm ein Gasthaus in Gusteutschel, und es ging ihm dort gut. Erst 1960 starb er im Alter von 87 Jahren. Die Mühle hatte nach Hermann sein Bruder Paul übernommen, aber so richtig ist sie nicht mehr gegangen. Der "alte Seiffert", klein und untersetzt, mit schneeweißem Vollbart, war in der Mühle wohnen geblieben. Er trug einen Siegelring am Zeigefinger. Wenn er mit seiner hellen Stimme wetterte, konnte man es bis zu uns hören.

Paul Seiffert hatte sieben Kinder. Alois fiel im ersten Weltkrieg, Alfred wurde in Gusteutschel Fleischer. Erich, der Großvater und Vater am ähnlichsten war, ging schon als Einundzwanzigjähriger aus dem Hause, heiratete Liesbeth Linke und eröffnete ein Fuhrgeschäft. Keiner hat die Mühle übernommen. Ich wüsste nicht, wann sie noch regelmäßig gemahlen hätte. Das schöne Gefälle von 4, 20 m! Was wäre damit zu schaffen gewesen! - Es war die Taktik der Russen, die Grundstücke an den Dorfausgängen und alleinstehende Gehöfte zu beschießen. So wurde die Seiffert-Mühle ein Schutthaufen." Paul Seiffert, der letzte "Obermüller" war im Mai 1947 gestorben; Erich gilt als Vermisster des Zweiten Weltkrieges.

"Könnte man sich zu Ihnen an den Tisch setzen und über alles sprechen. Dann käme vielleicht noch manches Wissenswerte für Sie heraus. Aber es wird auch so gehen." Wie gut, dass er mir so viel Geschriebenes hinterließ! Längst ist Müllermeister Otto Wittwer in der Ewigkeit. Und wenn er damals gekommen wäre? Ich kann ja seit Jahren nicht mehr verständlich sprechen. Aber schreiben! Und so will ich nun wiedergeben, was er über seine Mühle zu sagen hat.

Die Wittwer-Mühle oder Mittel-Mühle war das erste Gehöft am Süd-Westeingang des Dorfes von Klein-Obisch her. Übrigens wurde m.W. die Einführung der Unterscheidung in Ober-, Mittel- und Nieder-Mühle von meinem Vater angeregt. - "Nun komme ich zur Hänel-Mühle", schreibt er. (Gemeint ist die eigene). "An der Balkendecke stand C.H. 1772. Also ist die Mühle zurzeit Friedrichs des Großen erbaut worden. Ich habe diese Inschrift mit Goldbronze ausgemalt, was den Besuchern gut gefallen hat. In einem alten Hutkarton habe ich alte Schriftstücke gefunden. Das älteste war von 1825 und stammt von einem Samuel Hänel. Sein Sohn hieß August. In der Steinmauer, wo das Wasser herunterfällt, war eingemeißelt: A.H. 1841. August Hänel hat sich totgerädert. Sie waren zu mehreren im Gasthaus Brandt (so hieß der Vorgänger von Albert Leißner im Gasthof "Zur Hoffnung") und hatten gewettet, wieviel Kämme das eiserne Kammrad wohl hat. Er will nachzählen, wird von den Kämmen erfasst und in die Kammgrube hinuntergezogen. Er war auf der Stelle tot.

1875 hat ein Wilhelm Hänel meine spätere Mutter geheiratet. Er war ein Bruder des schon erwähnten Windmüllers Hermann Hänel auf der Linke-Mühle. Er starb schon mit 40 Jahren. Und 1885 heiratete meine Mutter zum zweiten Male und zwar Müllermeister August Wittwer, der dann mein leiblicher Vater wurde. Er stammt aus Giersdorf, Kreis Goldberg-Haynau. Vater und die beiden Brüder waren ebenfalls Müller.

Unsere Mühle hatte ein Gefälle von 3,60 m. 1887 hatte mein Vater ein stehendes Vorgelege einbauen lassen, was bei der Fa. Wilhelm Rischke in Lorenzdorf, Kreis Bunzlau, gegossen worden, aber zum großen Ärger meines Vaters viel zu schwer war für unsere Mühle. So war es mit unserer Mühle wie mit anderen auch: zu wenig Wasserkraft, und schließlich kam sie zum Stillstand. 1915 bekam Gramschütz elektrischen Strom. Da wurde ein Motor gekauft und weitergemahlen. 1921 übernahm ich das väterliche Eigentum und habe im Januar 1921 das letzte mal gemahlen. Nur mit Spitzgang und Zylinder, das war doch keine Reinigung. Ich kam mit Schroten und Quetschen viel besser weg. Von der Mühle ist allerdings nichts zu sehen. Bis zu den Fenstern des Wohnhauses ist der Sockel noch so, wie er ursprünglich erbaut worden ist. Später musste das Haus wegen Mauerschwamm neu unterbaut werden.

In meine Scheune haben die Russen einen Schuss hineingesetzt, der aber nicht zündete, einen zweiten ins Dach vom Schweinestall. Die Mühle ist ganz geblieben.

Bei Hellmich Willi wurde die Linde umgebrochen. Am 9. Februar 1945 haben wir Gramschütz verlassen und sind bis Großenborau bei Neustädtel gefahren. Dort haben uns die Russen überholt, und wir sind dann am 5. Juni mit dem Kinderwagen nach Hause gefahren. Liesel hatte noch Fieber. Es war zuletzt unheimlich. Sie hatte ja am 15. Januar erst unsern Dieter geboren, und so ist er der letzte in Gramschütz geborene Bürger. Nach der Rückkehr wohnten wir bei unsern Kindern.

Als Ihr Vater die Turbine eingebaut hatte, bot er mir die Katzensteine an, was mich sehr freute. Ich konnte sie gut gebrauchen. Die Wellenzapfen des Wasserrades liefen doch auf Steinen. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen. (Na, und ob!) Sie sind von grüner Farbe und von Natur aus ölig. Wenn sie aber warm wurden, rochen sie nach Katzendreck. Daher der Name! "

Otto Wittwer schließt seinen fünf Seiten langen Brief vom 14. Februar 1962 mit dem alten Müllergruß zuwandernder Gesellen: "Glück zu, ein fremder Müller! Und einen Gruß vom letzten Meister und Gesellen."

"Wir waren bis 16. Juli 1945 in Gramschütz und wurden dann von den Polen ausgewiesen. Am 21 . Juli kamen wir in Alfeld an." In Eimsen fand Otto Wittwer mit Frau, Tochter und Schwiegersohn Harry Jander dann die sog. zweite Heimat, und

sie feierten am 5. Juni 1962 die Silberhochzeit der Kinder. Schon damals war der Bau eines Siedlungshauses im Gange, bei dem Oma und Opa mit halfen. Der Einzug ist dann planmäßig erfolgt. Mitte März 1962 hatte es geheißen: "Als wir vor 14 Tagen aus der Kirche kamen, bin ich in dem glatten Schnee mit beiden Füßen zugleich ausgerutscht und auf den Rücken gefallen. 13 Tage konnte ich nicht aus dem Bett; nun geht es wieder. Man ist schlottrig geworden; dazu kommen Herz- und Kreislaufbeschwerden und dass ich auf einem Auge blind bin und auch das andere Auge nicht die volle Sehkraft hat. Man muss eben eigen gucken, und das verursacht Kopfschmerzen." Der letzte Satz seines letzten Briefes vom 10. Juli 1962 lautet so treuherzig; "Wo nehmen Sie den Mut und die Tatkraft her, immer wieder weiterzuarbeiten?" Nun, ich hielte es für gewissenlos und allen Gramschützern gegenüber für unverantwortlich, wenn ich es unterließe. Alles ist geschehen, also Geschichte, Ortsgeschichte, und das sollte es nicht wert sein, festgehalten zu werden? Die Finger will ich mir eher krumm schreiben, als Anvertrautes zu unterschlagen! Kraft brauche ich freilich immer neu.

"Gott mag es schenken, Gott mag es lenken, er hat die Gnad."

Das letzte Wort soll Alfred Schulz gehören.

"Gestern (6.12.63) haben wir meinen Freund und Verwandten Otto Wittwer zur letzten Ruhe gebracht. Noch Ende September konnten wir seinen 75. Geburtstag feiern. Am letzten Sonntag ereilte ihn ein Schlaganfall, der seinem Leben ein paar Stunden später ein Ende setzte. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende? Mein Leben wird immer einsamer. Otto Wittwer war der einzige, mit dem ich mich über unser Gramschütz unterhalten konnte. Nach der Vertreibung war Otto mit mir zusammen als Straßen- und Waldarbeiter beschäftigt und die letzten fünf Jahre in einer Alfelder Papierfabrik,

bis er dann mit 65 Jahren seine Tage mit leichter Gartenarbeit und Spazierengehen ausfüllte, auch seinem Schwiegersohn Harry Jander bei der Einrichtung eines Eigenheimes behilflich war.,"

Der Strom des Lebens, der damals eisig kalt und reißend aus dem Osten hereinflutete, hatte auch den letzten Besitzer der Mittel-Mühle weit von der Heimat hinweggespült und ihm das Grab in fremder Erde bestimmt.

Ja, nun liegen mehrere Photos und eine selbstangefertigte Grundriss-Skizze der Nieder-Mühle vor mir. Unter eine, die, selbstgerahmt, einst unter dem Christbaum lag und dann einen Ehrenplatz in der Wohnstube erhielt, hatte ich mit weißer Tusche geschrieben: Heemte, guldne Heemte! Es bedürfte freilich keiner Bilder, denn das Bild, bis in den letzten Winkel sprechend lebendig, ist fest und unverlierbar allen Hoffmännern eingeprägt. Mit dem vertrauten Klappern des Mühlwerkes im Ohr schliefen wir ein und wachten wir auf. Und stand es mal still, konnten wir lange nicht einschlafen. So verwachsen waren wir alle mit unserer Mühle.

Fortsetzung folgt …

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